(prejus) Innenministerium veröffentlicht erste Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung 2015 im Saarland. Die Aufklärungsquote ist gegenüber dem Jahr 2014 um 3,9 Prozent gestiegen, es konnten 33.663 Tatverdächtige ermittelt werden. Diese Trends kennzeichnen die Kriminalitätsentwicklung im Saarland für das Jahr 2015.
Die Zahl der im Saarland von der Polizei registrierten Straftaten ist im vergangenen Jahr angestiegen. Der Anstieg beträgt 3 Prozent, das sind 2.287 Fälle auf 77.993 Straftaten. Innenminister Klaus Bouillon erklärt: „Dieser Anstieg ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die in Lebach direkt ankommenden Flüchtlinge und Asylbewerber als ‚illegal Einreisende‘ in die Statistik einfließen und somit zu einem Anstieg der registrierten Straftaten führen.“ Wurden im Jahr 2014 hier noch 3.715 Fälle gezählt, stieg diese Zahl in diesem Jahr auf 8.159 Fällen. Der Aufwärtstrend bei der Aufklärungsquote im letzten Jahr konnte auch im Jahr 2015 fortgeführt werden. Die Aufklärungsquote stieg auf 57,2 Prozent an (2014: 53,3 Prozent). Insgesamt wurden 44.637 Fälle durch die Ermittler aufgeklärt.
Insgesamt ermittelte die saarländische Polizei 33.663 Tatverdächtige (2014: 29.510), hiervon sind 19.582 (2014: 20.113) Deutsche. Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen beläuft sich 2015 auf 14.081 (2014: 9.397). Dies entspricht einer Steigerung um 49,8 %, was in erster Linie im Zusammenhang mit der deutlich gestiegenen Anzahl der ausländerrechtlichen Verstöße (unerlaubte Einreise, illegaler Aufenthalt) zu sehen ist.
Bei den Straftaten gegen das Leben weist die Statistik 41 Fälle aus. Dies sind 16 Fälle mehr als 2014. Dabei endeten acht der zehn Fälle der Mordstraftaten im Versuchsstadium.
Im Bereich der Gewaltkriminalität registrierte die Polizei 2.647 Fälle in 2015 (2014: 2.448 Fälle; + 199 Fälle; + 8,1 %) lässt sich durch den Anstieg der Fallzahlen im Bereich der Raub- und der Körperverletzungsdelikte erklären.
Die Steigerung im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung von 608 Fällen (2014) auf 647 Fälle (2015) beruht vorwiegend auf dem Deliktsbereich „Sexueller Missbrauch von Kindern“, was sich vor allem durch die verstärkte Nutzung der neuen Medien erklären lässt (z. B. Verbreitung von pornografischen Bildern/Videos und Nacktbilder über soziale Netzwerke, WhatsApp u. ä.). Als einer der Gründe für den Anstieg der Vermögens- und Fälschungsdelikte auf 14.418 Fälle in 2015 (2014: 13.729 Fälle; + 689 Fälle; + 5,0%), ist vor allem der Betrug zum Nachteil von Versicherungen und Versicherungsmissbrauch, 121 Fälle in 2015 (2014: 31 Fälle, + 90 Fälle, + 290,3 %), zu nennen. Hier ist anzumerken, dass 98 dieser Fälle aus einem beim Kriminaldienst Saarbrücken bearbeiteten Verfahrenskomplex herrühren.
Minister Bouillon: „Erfreulich ist, dass bei den Eigentumsdelikten seit vier Jahren erstmals wieder ein Rückgang der Fallzahlen zu verzeichnen ist.“ Diese gingen im Bereich Wohnungseinbruchsdiebstählen um 48 Fälle auf 2.437 Fälle (- 1,9%) zurück. Der Anteil von versuchten Wohnungseinbruchsdiebstählen ist dabei 46 Prozent auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Die Aufklärungsquote beträgt 13,2 % (2014: 14,0 %).
Die bereits in 2012 eingerichtete Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruch bearbeitete 2015 insgesamt 983 Strafanzeigen. Dabei konnten in 815 Fällen der oder die Tatverdächtige ermittelt werden. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 82,9 Prozent.
Nach dem extrem hohen Anstieg der gemeldeten Taschendiebstähle im Jahr 2014 auf 2.247 Fälle gingen die im Jahr 2015 wieder um 725 Fälle (33,1 Prozent) auf 1.466 Fälle zurück. Ursächlich für diesen Rückgang ist ein speziell für diesen Deliktsbereich erarbeiteten polizeiliches Maßnahmenkonzept.
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