(prejus) Datenschutz in die eigene Hand nehmen. Markov wirbt am Europäischen Datenschutztag für aktiven Gebrauch von Mailverschlüsselung und fordert Bundesregierung zu mehr Engagement auf.
Anlässlich des 10. Europäischen Datenschutztages hat der Minister der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz, Helmuth Markov, die zunehmende Zahl an Nutzerinnen und Nutzern, die ihren E-Mailverkehr verschlüsseln, begrüßt. Es sei aber nicht alleine Aufgabe der Bürgerinnen und Bürger für den Schutz ihrer persönlicher Daten zu sorgen: „Es freut mich, dass eine wachsende Zahl an Menschen selbst die Initiative ergreift, um ihre Privatsphäre wirksam zu schützen. 15 Prozent der deutschen Internetnutzer verschlüsseln mittlerweile ihre E-Mails. Wir brauchen dennoch klare und verbraucherfreundliche Rahmenbedingungen für die digitale Welt. Die Bundesregierung muss den Datenschutz endlich ernst nehmen und als das begreifen, was er ist: ein notwendiger und nicht verhandelbarer Schutz der Bürgerrechte.
Die Bundesregierung sagt selbst, dass Freiheit und Selbstbestimmung in der Digitalen Welt entscheidend davon abhängen, ob wir die Souveränität über unsere persönlichen Daten behalten können. Gleichzeitig tut sie nichts, um ihren Worten Taten folgen zu lassen und zum Beispiel offene E-Mailverschlüsselungswerkzeuge zu fördern, die ohne größere Vorkenntnisse genutzt werden können. Auch die Wirtschaft sehe ich hier in der Verantwortung. Bei der Aufwertung der Position der Bundesdatenschutzbeauftragten hätte man mit einer entsprechenden Ressourcenausstattung deutlich machen müssen, dass der Datenschutz einen hohen Stellenwert genießt. Angesichts des Urteils des Europäischen Gerichtshofes zum Datenaustausch mit den USA ist es auch völlig unverständlich, dass die Bundesregierung keinerlei Zweifel an der Zulässigkeit des Datentransfers in die USA hat und keine konkreten Konsequenzen für die Verhandlungen über die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft zwischen der Europäischen Union und den USA (TTIP) bzw. für das Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Kanada (CETA) ziehen will“, sagte Markov.
Hintergrund:
Eine aktuelle Studie des Branchenverbandes Bitkom geht davon aus, dass im vergangenen Jahr 15 Prozent der deutschen Internetnutzer ihre E-Mails verschlüsselt haben. Im Jahr zuvor waren es 14 Prozent. Bevor die Enthüllungen von Edward Snowden die Aufmerksamkeit auf die staatliche Massenüberwachung lenkten, waren es nur 6 Prozent der Internetnutzer. Für die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger spielt die umfassende Datensammlung von Internetdiensten eine große Rolle. Experten empfehlen den Einsatz verschiedener Instrumente, um die eigene Privatsphäre im Netz zu schützen. Dies beginnt bei den Einstellungen des normalen Webbrowsers und dessen Datenschutzoptionen.
Die Funktion des privaten Surfens kann dabei helfen besuchte Seiten, Sucheinträge, Formulardaten, Cookies, temporäre Internetdateien und die Download-Chronik nicht dauerhaft auf dem eigenen Rechner zu speichern. Mehr Einstellungsmöglichkeiten bringen Add-ons für den Browser. Dies garantiert aber keinesfalls anonym im Internet unterwegs zu sein. Erfolgsversprechender sind hier schon die Werkzeuge TOR, oder VPN-Dienste. E-Mails kann man mit PGP verschlüsseln. PGP steht für „Pretty Good Privacy“. Das Verfahren existiert bereits seit 1991 und ermöglicht es, Nachrichten so zu verschlüsseln, dass nur der/die „echte“ Empfänger/in sie lesen kann.
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Quelle: Pressemitteilung Ministerium der Justiz und für Europa vom 28.01.2016.